Die hohen Zinsen lassen bei vielen Verbraucher den Wunsch vom eigenen Haus platzen. Aber wenn sie flexibel sind, können sie an verschiedenen Stellschrauben drehen und sparen, so dass der Traum doch erfüllbar ist. Wir haben fünf Tipps zusammengestellt.

 

Erster Tipp: günstigere Lage, kleineres Grundstück. Innerhalb von Ballungsräumen wie dem Ruhrgebiet gibt es große Unterschiede bei den Immobilienpreisen. In Essen kostet ein gebrauchtes Reihenmittelhaus in guter Lage etwa 470.000 Euro, in Bottrop 350.000 Euro und in Oberhausen 320.000 Euro. Dies geht aus dem Immobilienpreisspiegel 2023 des Ring Deutscher Makler (RDM) Essen hervor. Viele Menschen, die in Büros arbeiten, können mittlerweile häufiger im Homeoffice arbeiten und müssen nicht mehr so oft ins Büro. Daher kann es eine Option sein, in eine Region mit günstigeren Immobilienpreisen zu ziehen und für den selteneren Weg zum Arbeitsplatz eine längere Anfahrt in Kauf zu nehmen.

Auch bei der Grundstücksgröße kann gespart werden. Vielleicht kann ein Reihenhaus, anstatt eines freistehenden Einfamilienhauses eine Alternative sein. Reihenhäuser verfügen über eine geringere Grundstücksgröße und haben kleinere Freiflächen für Terrassen und Garten. Auf der anderen Seite benötigen kleinere Außenflächen weniger Pflege.

Zweiter Tipp: weniger Wohnfläche. Wer bei der Wohnfläche mit 30 Quadratmetern weniger zufrieden ist, spart bei Quadratmeterpreisen von 3.000 Euro etwa 90.000 Euro. Oft hilft es, den Grundriss zu optimieren, so dass man den „Verlust“ der Quadratmeter nicht bemerkt. Flure und Treppen sollten klein gehalten werden, vielleicht lassen sich hier zusätzlich Einbauschränke und Stauraum schaffen. Ein Wohn- und Essbereich mit einem fließenden Grundriss verbraucht weniger Platz als wenn hierfür drei separate Räume geschaffen werden. Vielleicht ist auch abzusehen, dass ein Kind auszieht. Dann kann man die Räumlichkeiten neu aufteilen und lebt als Paar auf mehr Quadratmetern.

Dritter Tipp: Kein Keller. Wer neu baut, kann überlegen auf einen Keller zu verzichten. Das reduziert die Baukosten um etwa 15 Prozent. Die Ausgaben für Erd- und Tiefbauarbeiten sind viel höher als für die Erstellung einer Bodenplatte. Moderne Heiztechnik ist kleiner als früher und kann auch unter dem Dach oder in einem anderen Raum untergebracht werden. In den Niederlanden sind Keller unüblich und die Menschen kommen damit erwiesenermaßen gut klar.

Auch Gebrauchtimmobilien ohne Keller sind günstiger im Anschaffungspreis als Häuser mit Untergeschoss.

Vierter Tipp: Muskelhypothek. Wer handwerklich begabt ist kann alleine oder mit Freunden und Verwandten verschiedene Ausbauarbeiten beim Neubau oder der Sanierung einer Bestandsimmobilie in Eigenregie übernehmen. Typisch sind Tätigkeiten wie streichen, tapezieren und das Verlegen von Bodenbelägen. Komplizierte Arbeiten, bei denen auch eine Gewährleistung wichtig ist, sollten dagegen immer Fachfirmen übertragen werden. Dazu zählen Elektro-, Heizungs- und Sanitärarbeiten. Grundsätzlich sollte man ehrlich zu sich sein und fragen, welche Arbeiten man kann und wie viel (Frei-)Zeit man dafür aufwenden kann. Auch die Frage, ob man die nötigen Werkzeuge hat, sich diese ausleihen kann oder ob man sie für teuer Geld anschaffen muss, sollte bei der Planung der Eigenleistung berücksichtigt werden.

Fünfter Tipp: Sparen bei der Ausstattung. Müssen es bei der Küche, den Fliesen und den Sanitärprodukten teure Marken sein oder tun es auch günstigere Anbieter? Auch bei den Bodenbelägen gibt es große Preisunterschiede. Holzdielen oder Laminat sind günstiger als Parkett. Ein Bodenbelag aus Vinyl ist preiswerter als einer aus Stein oder Fliesen. Ein Carport neben dem Haus kostet weniger als eine gemauerte Garage.