Discounter von Non-Food-Artikeln sind auf Expansionskurs, neue Konzepte drängen auf den deutschen Markt. Welche Ladenflächen sie suchen und warum ihre Wachstumslust auch mit der zurückliegenden Corona-Pandemie zusammenhängt.

Viele Ladenkonzepte leiden weiterhin unter den Folgen von Corona. Die während der Lockdowns zum Onlinehandel abgewanderten Kunden kehren nur zum Teil zurück. Und neues Unheil zog seitdem herauf und sorgt dafür, dass viele Geschäfte nicht aus dem Krisenmodus kommen: Eine hohe Inflation und gesunkene Reallöhne führen seit Frühjahr 2022 dazu, dass die Kassen der Einzelhändler weniger häufig klingeln.

Aber es gibt auch Konzepte, die diese Krisen gut überstanden haben, wachsende Umsätze verbuchen und auf Flächensuche sind. Das sind vor allem Discounter. Und zwar nicht nur klassische Lebensmittel-Discounter wie Aldi und Lidl, sondern vor allem Discounter, die Verbraucherprodukte verkaufen, also quasi alles außer Lebensmittel. Dies ist auch im Ruhrgebiet in nahezu allen Städten und Regionen zu beobachten. Zu diesen so genannten Non-Food-Discountern zählen unter anderem Woolworth, Tedi, Action, Centershop, Kodi, Mäc-Geiz und Euroshop. Im Mai vergangenen Jahres hat zudem die polnische Firma Pepco in Berlin ihre erste Filiale auf deutschem Boden eröffnet und plant weitere Standorte. Weltweit zählt das Unternehmen rund 3.000 Geschäfte.

Während der Corona-Lockdowns durften die Läden offenbleiben

Während der Hochphase der Pandemie konnten diese Non-Food-Discounter teilweise ihre Geschäfte geöffnet halten, weil die Ordnungsämter ihr Sortiment als wichtig einstuften. Entsprechend gingen Umsätze und Gewinn für diese Branche nach oben und schürte den Hunger nach weiteren Standorten.

Das Angebot zwischen den einzelnen Anbietern unterscheidet sich kaum. Das Sortiment setzt sich zumeist zusammen aus Waren aus Überproduktionen sowie Restbeständen anderer Händler, die ihre Verkaufsräume und Lager leeren und diese Waren günstig an die Discounthändler verkaufen. Dies sorgt dafür, dass die Non-Food-Geschäfte, im Volksmund auch „Ein-Euro-Läden“ genannt, ein ständig wechselndes Sortiment haben, Kunden immer neue Ware vorfinden und so einen Grund haben, die Geschäfte regelmäßig aufzusuchen.

Bei Standort flexibel, Flächen sollten 400 bis 800 Quadratmeter messen

Die meisten Non-Food-Discounter suchen nach Flächen zwischen 400 und 800 Quadratmetern Verkaufsfläche. Dabei sind sehr unterschiedliche Standorte denkbar. Das können Einkaufszentren sein, Innenstadtgeschäfte in B-Lagen, aber auch sehr gute Lagen. Woolworth hat beispielsweise in der 1A-Lage Zeil in Frankfurt am Main eine Filiale eröffnet. Auch Fachmarktflächen, wie man sie am Ortseingang vieler Mittel- und Kleinstädte findet, sind denkbar. Dort sind häufig Super- und Drogeriemärkte, sowie Lebensmittel-Discounter und eben Non-Food-Discounter zu finden. Wichtig ist, dass diese Einkaufsagglomerationen nicht nur über genug Auswahl, sondern zudem über genug (kostenfreie) Parkplätze verfügen.

Auch Kleinstädte stehen auf der Expansionsliste

Ferner ist festzustellen, dass immer mehr Anbieter auch in Kleinstädte gehen. Nicht zuletzt, weil es in den Groß- und Mittelstädten sowie deren Speckgürtel fast keine weißen Flecke mehr für die Expansion gibt.

Die Offenheit hinsichtlich der Standorte ist ein allgemeiner Trend, der auch bei anderen Branchen zu verzeichnen ist. Viele Supermärkte und Lebensmittel-Discounter suchen Innenstadtlagen und nehmen auch mit kleineren Flächen vorlieb. Fitnessstudio-Betreiber gehen in ehemalige Ladenlokale und bieten dort Fitnesskurse an.