Tipps für den Umbau der vier Wände. Was zu tun ist und wer dabei unterstützt.

 

Bei Neubauten wird ein gewisser Anteil der Wohnungen schwellenfrei und damit altersgerecht gebaut. An schwellenarmen Bestandswohnungen herrscht allerdings Mangel. Insbesondere private Eigentümer investieren zu wenig in den altersgerechten Umbau. Dabei sprechen einige Gründe dafür: Wer seinen Wohnraum anpasst, kann länger darin leben. Zweitens gibt es Fördermittel und spezialisierte Handwerkerfirmen und Architekten. Und drittens wird es auf absehbare Zeit nicht genügend seniorengerechte Wohnungen am Markt geben. Aktuell liegt die Quote bei circa fünf Prozent.

 

Die Menschen wollen möglichst lange in ihren angestammten vier Wänden leben, verschieben aber Umbauten auf den Sankt-Nimmerleins-Tag. Das Haupthindernis dürfte sein, dass sich keiner gerne mit Krankheit und Alter beschäftigt.

Von Anpassungen profitieren allerdings auch andere Generationen. Wenn die Haustür ohne Schwelle versehen und überbreit ist, kommen nicht nur Menschen mit Gehhilfen, sondern auch mit Getränkekisten oder Kinderwagen besser durch.

 

Auch Jüngere profitieren von schwellenarmen Häusern

Altersgerecht ist nicht gleichbedeutend damit, dass die vier Wände nach Altersheim aussehen. Dies ist ein weit verbreitetes Vorurteil. Bodentiefe Duschen, höhere Toilettensitze und größere Duschkabinen sind seit vielen Jahren modern. Manche Assistenten können nachträglich eingebaut werden, wie etwa Haltegriffe an der Toilette oder in der Dusche.

Die wichtigsten Baumaßnahmen sind der altersgerechte Umbau von Küche und Bad sowie schwellenarme beziehungsweise -freie Wege, wie die Übergänge von der Terrasse in die Wohnung. Türen sollten mindestens 90 Zentimeter breit sein, Flure 1,50 Meter. Unter Umständen sind hierfür Grundriss-Änderungen nötig: Ein Bad mit einer Grundfläche von vier Quadratmetern kann nicht rollstuhlgerecht umgebaut werden. Oft kann dem Wohnzimmer ein Teil der Fläche abgezwackt und Bad oder Küche zugeschlagen werden.

In der Küche müssen Arbeitsbereiche wie Spüle, Herd und Arbeitsplatte mit einem Rollstuhl unterfahrbar sein. Der Vorteil: Die Bewohner haben, auch wenn sie noch gut zu Fuß sind, den Vorteil, bequem im Sitzen arbeiten zu können. Altersgerecht und allgemein rückenschonend sind hoch eingebaute Elektrogeräte. Dabei wird der Herd häufiger auf Sichthöhe eingebaut als der Geschirrspüler – obwohl dieser häufiger benutzt wird. Wenn die Küche groß genug ist, sind Hochschränke verzichtbar. Wer in seiner Bewegung eingeschränkt ist, hat Probleme, sich zu strecken und in Schränke zu greifen. In Bad, Flur, Küche und auf Treppenstufen sollten rutschfeste Fliesen verklebt werden. Modernisierer sollten überlegen, Bewegungsmelder am Bett, im Flur und im Bad anzubringen.

Wenn ein Haus schwerlich umzubauen ist, etwa weil es zu klein oder am Hang liegt, sollte man es verkaufen. Immobilienmakler vor Ort beraten dabei.